Bundesregierung unterstützt Landwirtschaft aufgrund Einkommensminus von 21,5%
15.5.2024 - Die Land- und Forstwirtschaft steht vor zahlreichen Herausforderungen – insbesondere was den internationalen Wettbewerb betrifft. Während Betriebs- und Treibstoffkosten weiterhin auf hohem Niveau bleiben, sinken die Einkommen der Bäuerinnen und Bauern. Zuletzt ein Einkommensminus von 21,5 Prozent. Deshalb hat die Bundesregierung ein rd. 300 Mio. Euro Paket für eine wettbewerbsfähigere Land- und Forstwirtschaft mit drei zielgerichteten Maßnahmen geschnürt und heute nach dem Ministerrat verkündet. Konkret setzt sich dieses Paket aus 209 Mio. Euro Agrardiesel-Rückvergütung, 50 Mio. Euro Bodenbewirtschaftungsbeitrag und 50 Mio. Euro Sondermittel für mehr Tierwohl zusammen. „Die Regierung, allen voran Bundeskanzler Karl Nehammer, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Finanzminister Magnus Brunner, beweisen mit diesem Entlastungspaket einmal mehr, dass sie die Sorgen und Nöte unserer Bäuerinnen und Bauern ernst nehmen und sich für die bäuerlichen Familien und die Versorgungssicherheit in Österreich einsetzen“, betont der Landesobmann des Burgenländischen Bauernbunds Niki Berlakovich.
209 Mio. Euro Agrardiesel
Die Land- und Forstwirtschaft ist aufgrund des Maschineneinsatzes mit einem notwendigen Dieseleinsatz konfrontiert. In absehbarer Zeit stehen hier in so gut wie allen Bereichen keine alternativen Antriebsformen zur Verfügung. Die aufrechte und vollumfängliche Landbewirtschaftung ist für die Sicherstellung der notwendigen heimischen Versorgungssicherheit Grundvoraussetzung. Im Detail sind nun von der österreichischen Bundesregierung 20 Cent je Liter Diesel vorgesehen, die sich aus 7 Cent steuerlicher Entlastung und 13 Cent CO2-Preis-Rückvergütung zusammensetzen. Die Rückvergütung der CO2-Bepreisung für die Jahre 2022 bis 2025 ist mit 134 Millionen Euro dotiert, 75 Millionen Euro stehen für die Agrardieselvergütung vom 2. Halbjahr 2023 bis Ende 2025 zur Verfügung. Das ergibt in Summe 209 Mio. Euro für diese "Agrardiesel"-Maßnahme.
Zwei Beispiele für eine Vergütung im Jahr 2024: Ein Ackerbaubetrieb mit 40 ha Ackerland (davon 15 ha Feldfutterbau) erhält rund 1.100 Euro Entlastung. Ein Grünlandbetrieb mit 30 ha (davon 20 ha Mähwiesen und 10 ha einmähdige Wiesen) erhält rund 720 Euro Entlastung.
50 Mio. Euro Bodenbewirtschaftungsbeitrag 2024
Insgesamt stehen für diese Entlastungsmaßnahme 50 Mio. Euro für das Jahr 2024 zur Verfügung. Dieser Beitrag kommt allen landwirtschaftlichen Betrieben mit landwirtschaftlichen Nutzflächen zugute.
50 Mio. Euro Sondermittel für mehr Tierwohl
Mit diesen Mitteln können weitere Anreize für den tierfreundlichen Stallbau gesetzt werden, um den Umstieg in allen Tierhaltungssektoren zu beschleunigen. „Wir müssen uns dafür einsetzen, dass wir unsere heimischen bäuerlichen Betriebe in Produktion halten. Mit diesen Mitteln soll ein stärkerer Anreiz für Investitionen in Tierwohlställe, vor allem auch im Schweinesektor, gegeben werden. Denn die Alternative wären klimaschädliche Billigimporte mit katastrophalen Standards, die keiner von uns haben möchte“, sagt Berlakovich.
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